Oktober 2020
Allen pandemischen Widrigkeiten zum Trotz feierte unsere neues Stück "The Blind Narcissist" am 22.10.2020 seine Premiere in der mit 100 Besuchern ausverkauften Messeparkhalle.
Vielen Dank an unsere Unterstützer, die dies möglich gemacht haben.
Hier das Programmheft als Download.
NOVEMBER 2018
Unser Contemporary Dance Project "DEM MENSCHEN EIN WOLF" unter der künstlerischen Leitung von Choreograf Saeed Hani feiert vier vielumjubelte Aufführungen in der Tufa Trier mit begeisterter Resonanz bei Publikum und Presse.
"Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit" schrieb der römische Dichter Titus Maccius Plautus im 3. Jahrhundert vor Christus in seiner Komödie „Asinaria“. Demnach ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, sondern vielmehr ein Wolf, wenn er nicht weiß, wie dieser geartet ist – anders gesagt, wenn dieser ihm fremd ist. Dann seien Menschen lediglich darauf aus, ihren eigenen Nutzen zu maximieren und seien somit nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.
Im 17. Jahrhundert griff der englische Philosoph und Staatstheoretiker Thomas Hobbes in der Widmung seines Werkes „De Cive“ an William Cavendish dieses negative Menschenbild auf, jedoch nicht um das Verhältnis der Menschen zueinander zu charakterisieren, sondern um das Verhältnis zwischen den Staaten zu beschreiben. Hier müssten "selbst die Guten bei der Verdorbenheit der Schlechten ihres Schutzes wegen die kriegerischen Tugenden, die Gewalt und die List, das heißt die Raubsucht der wilden Tiere, zu Hilfe nehmen."
Auch im Jahre 2017 hat dieses Bildnis nichts an seiner Bedeutung verloren. Die Auseinandersetzung mit dem Weltbild von Plautus und Hobbes, projiziert auf die aktuellen gesellschaftlichen Ereignisse, bilden das zentrale Thema des Tanzprojektes „Dem Menschen ein Wolf“, unter der künstlerischen Leitung von Choreograph Saeed Hani, der im Herbst 2015 als syrischer Flüchtling nach Deutschland kam.
Gemeinsam mit fünf Tänzerinnen und Tänzern thematisiert Saeed Hani den Umgang der Menschen mit dem Fremden. Sehen wir den Fremden wirklich nicht als Mitmenschen an, sondern unterstellen ihm Eigenschaften wie Argwohn, Gier und die Gefährlichkeit eines Raubtieres nur basierend auf seiner Andersartigkeit? Entgegen der misanthropischen Denkweise erfuhr Saeed Hani viel Unterstützung und Anteilnahme bei seiner Ankunft in Deutschland, obwohl er seinen Helfern anfangs ein völlig Fremder war. Kann also Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit doch bestehen, in einer Zeit voller Egoismen und Selbstsucht?
Über diese Fragen hinaus will „Dem Menschen ein Wolf“ Motive und Perspektiven des menschlichen Zusammenlebens beleuchten. Warum folgen so viele Menschen den einfachen Parolen von Demagogen, die Mauern statt Brücken propagieren? Warum fürchten so viele Menschen einen persönlichen Verlust, wenn sich die Gesellschaft solidarisch zeigt? Ist der menschliche Egoismus doch so grenzenlos wie Schopenhauer ihn beschrieb?
„Dem Menschen ein Wolf“ soll dem Zuschauer eine Reflexionsfläche für das aktuelle Zeitgeschehen bieten und ihn auffordern, sich darin zu positionieren. Gerade in einer Zeit, in der es nahezu unmöglich geworden ist, die Nachrichten zu verfolgen, ohne an dem Berichteten zu verzweifeln, den Verstand zu verlieren oder in eine Schockstarre zu verfallen, ist es Aufgabe der Kunst, gesellschaftspolitische Themen auf die Bühne zu bringen und den Zuschauer zum Denken und Reflektieren anzuregen.
Teaser "DEM MENSCHEN EIN WOLF"
JULI 2018
Grandioser Erfolg von "ONE NIGHT STAND" beim Full Moon Dance Festival in Finnland
Many thanks to our amazing dancers, the wonderful team of Full Moon Dance Festival, especially to Erkki & Alpo, to the great sound & light techincians of Sun Effects, to “Nationales Performance Netz” & "Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien" for their kind support and to all our new friends we made in Finland. Kiitos, Täydenkuun Tanssit!
ONE NIGHT STAND beim 27. Full Moon Dance Festival in Finnland
Pressestimmen:
Das Werk des syrischen Choreografen Saeed Hani "One Night Stand" war wie eine Sammlung von Gemälden, die von einem Künstler gemalt wurden. Die visuell wunderschöne Arbeit behandelte Tabus und die Lage von sexuellen Minderheiten im Nahen Osten (übersetzt aus dem Finnischen).
Pyhärjaven Sanomat, 01.08.2018
Das Stück wurde Samstagabend im Rahmen des Full Moon Dance Festivals vor nahezu ausverkauftem Haus aufgeführt... nach dem Ende erhob sich der Großteil des Publikums zu Standing Ovations (übersetzt aus dem Finnischen).
Helsingin Sanomat, 31.07.2018
JULI 2017
Tanz- und Marionettenstück "Rotkäppchen" beim TUFA-Festival SommerHeckMeck
Es tanzten und spielten Maher Abdul Moaty, Aifric Ni Chaoimh, Pascale Toniazzo, Saif Al-Khayyat, Hannah und Uta Ensch.
JULI 2017
Wiederaufführung des erfolgreichen Tanzstücks "One Night Stand" beim TUFA Festival SommerHeckMeck am 17. Juli 2017
Auch die wiederholte Aufführung dieses brandaktuellen Stückes war ein großer Erfolg und wurde mit Standing Ovations belohnt. Gerade für Jugendliche ist die Thematik "Sexualität im Spiegel der Gesellschaft in der arabischen Welt und hier" von besonderem Interesse. Tänzer und Choreograf Saeed Hani will dabei vor allem aufklären und Verständnis fördern, im Besonderen auch über das Thema Homosexualität.
AUGUST 2016
WORKSHOP unseres Vereinsmitglieds Ranim Al Malat für deutsche und syrische Kinder in Morbach.
Ranim gab ihnen die Möglichkeit, das Miteinander unterschiedlicher Kulturen in der Erarbeitung eines kleinen Musicals zu üben und sich und die anderen dabei zu verstehen. Dabei konnte jeder seine eigenen Talente entdecken und präsentieren. Das begeisterte und bunte Publikum aus Familien und Freunden applaudierte stolzen und glücklichen Kindern.
Eine wunderbare Kooperation mit dem Verein "Kunst im Gewächshaus e.V." in Morbach.
JUNI 2016
ONE NIGHT STAND IN DER TUFA TRIER
Trailer "ONE NIGHT STAND"
Tänzer: Baptiste Hilbert, Ranim Al Malat, Niel Medeiros, Maher Abdul Moaty, Catarina Barbosa, Saeed Hani
Choreografie: Saeed Hani
Management: Marion Poma
Media/Marketing: Oliver Möller
Tontechnik: Björn Nafe
Video: Ina Froitzheim
Sechs KünstlerInnen und Künstler aus Syrien und Europa thematisieren mit „ONE NIGHT STAND “ die unterschiedlichen Wahrnehmungen von Sexualität im arabischen und europäischen Raum. Selbst aufgewachsen in einer von konservativer Sexualmoral geprägten syrischen Gesellschaft, will Tänzer und Choreograf Saeed Hani vor allem junge Menschen aufklären und gegenseitiges Verständnis fördern. Ein besonderes Anliegen ist ihm hierbei auch das Thema Homosexualität, da gleichgeschlechtliche Liebe in der arabischen Welt mit drakonischen Strafen verfolgt wird. Im Anschluss an die Aufführung finden Podiumsdiskussion statt, bei der offenen und auch weniger offenen Menschen jeden Alters und Herkunft Gelegenheit gegeben wird, sich zu diesem für viele nicht einfachen Thema zu äußern und auszutauschen.
Saeed Hani absolvierte seine Tanzausbildung am Higher Institute for Dramatic Arts in Damaskus, Syrien. Im Anschluss arbeite er als Tänzer und Choreograf am Caracalla Dance Theatre in Beirut, Libanon, und wirkte in zahlreichen internationalen Produktionen, u.a. in China, Italien, Oman, Algerien und Katar, mit.
Fotos: David Schmitz
Fotos: Marijus Bičkovas
JUNI 2016
Workshop Contemporary Dance "One Night Stand” mit Saeed Hani
Im Rahmen eines Workshops zeigt Saeed Hani exemplarisch an seiner choreografischen Arbeit zur Produktion „One Night Stand“, wie sich aus realen, gewöhnlichen Bewegungen des Körpers eine ausdrucksstarke Choreografie entwickeln lässt und setzt gemeinsam mit den TeilnehmerInnen einzelne Szenen um.